Krafttraining im Ausdauersport

Training, July 02, 2023

Krafttraining im Ausdauersport: Die Bedeutung für Leistung und Verletzungsprävention


Im Ausdauersport liegt der Fokus traditionell auf der Verbesserung der aeroben Kapazität, der Ausdauerleistungsfähigkeit und der Steigerung der VO2max. Doch in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass auch das Krafttraining einen wichtigen Platz in der Trainingsroutine von Ausdauersportlern einnehmen sollte. In diesem Artikel werden wir uns näher mit der Bedeutung des Krafttrainings im Ausdauersport befassen und aufzeigen, wie es zur Verbesserung der Leistung beitragen und Verletzungen vorbeugen kann.

Warum ist Krafttraining wichtig für Ausdauersportler?

Auf den ersten Blick mag es widersprüchlich erscheinen, dass Ausdauersportler, die hauptsächlich auf Ausdauer und Energieeffizienz trainieren, auch Krafttraining betreiben sollten. Doch tatsächlich gibt es mehrere Gründe, warum Krafttraining für Ausdauersportler von Vorteil ist:

  1. Verbesserung der Laufökonomie: Krafttraining kann dazu beitragen, die Laufökonomie zu verbessern, indem es die Muskelkraft und -ausdauer erhöht. Starke und gut koordinierte Muskeln sind effizienter und können die Laufbewegung optimieren, was letztendlich zu einer verbesserten Leistung führt.

  2. Erhöhung der Verletzungsresistenz: Das Krafttraining stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Sehnen, Bänder und Knochen. Dies erhöht die Belastbarkeit des Körpers und reduziert das Verletzungsrisiko. Insbesondere im Ausdauersport, der repetitive Bewegungen und langanhaltende Belastungen beinhaltet, ist eine gute Stabilität und Widerstandsfähigkeit von großer Bedeutung.

  3. Unterstützung bei Anstiegen und Sprints: In vielen Ausdauersportarten wie Laufen oder Radfahren sind Anstiege und Sprints entscheidende Momente im Rennen. Hier kommt die Kraft ins Spiel. Ein gut trainierter Kraftapparat ermöglicht es dem Athleten, in diesen Situationen mehr Leistung abzurufen und sich gegenüber der Konkurrenz durchzusetzen.

  4. Verzögerung der Ermüdung: Krafttraining kann dazu beitragen, die Ermüdung während eines Ausdauertrainings oder -wettkampfs zu verzögern. Durch die Stärkung der Muskulatur können Ausdauersportler länger auf einem hohen Leistungsniveau bleiben, bevor die Ermüdung einsetzt. Dies ist insbesondere bei längeren Distanzen von Vorteil.

Wie sollte das Krafttraining im Ausdauersport gestaltet werden?

Beim Krafttraining für Ausdauersportler gilt es, die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Sportart zu berücksichtigen. Hier sind einige wichtige Punkte, die bei der Gestaltung des Krafttrainings beachtet werden sollten:

  1. Funktionelles Krafttraining: Das Krafttraining sollte auf die spezifischen Bewegungsmuster und Muskelgruppen der jeweiligen Sportart abzielen. Übungen, die die Laufbewegung oder die Bewegung auf dem Rad imitieren, sind besonders effektiv. Beispiele hierfür sind einbeinige Kniebeugen, Ausfallschritte oder Kettlebell-Swings.

  2. Ganzkörpertraining: Es ist wichtig, den gesamten Körper zu trainieren, anstatt sich nur auf bestimmte Muskelgruppen zu konzentrieren. Ein ausgewogenes Ganzkörpertraining verbessert die muskuläre Balance, reduziert das Verletzungsrisiko und unterstützt eine effiziente Gesamtbewegung.

  3. Progressive Überlastung: Wie beim Ausdauertraining ist auch beim Krafttraining eine progressive Überlastung entscheidend. Die Belastung sollte schrittweise gesteigert werden, um den Muskeln ausreichend Zeit zur Anpassung zu geben und kontinuierliche Fortschritte zu erzielen.

  4. Periodisierung: Das Krafttraining sollte in die gesamte Trainingsplanung integriert werden. Eine sinnvolle Periodisierung berücksichtigt die spezifischen Ziele und den Wettkampfkalender des Athleten. Phasen mit höherer Trainingsbelastung sollten mit Phasen der Erholung und Regeneration abgewechselt werden.

  5. Kombination mit Ausdauertraining: Das Krafttraining sollte als Ergänzung zum Ausdauertraining gesehen werden und nicht als Ersatz. Beide Trainingsformen haben ihre individuellen Vorteile und sollten kombiniert werden, um eine optimale Leistungsentwicklung zu erreichen.

Fazit

Krafttraining ist eine wertvolle Ergänzung zum Ausdauertraining für Sportler, die ihre Leistungsfähigkeit steigern und Verletzungen vorbeugen möchten. Es trägt zur Verbesserung der Laufökonomie, zur Erhöhung der Verletzungsresistenz, zur Unterstützung bei Anstiegen und Sprints sowie zur Verzögerung der Ermüdung bei. Bei der Gestaltung des Krafttrainings sollten die spezifischen Anforderungen der Sportart, funktionelle Übungen, Ganzkörpertraining, progressive Überlastung und eine sinnvolle Periodisierung berücksichtigt werden. Durch eine intelligente Kombination von Ausdauer- und Krafttraining können Ausdauersportler ihre Leistung auf ein neues Level bringen.